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Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge in der Partnerstadt Swidnica

06.04.2022

Bürgermeister Gottfried Störmer bringt Hilfsgüter und Spendenscheck nach Polen

Rund 800 Kilometer trennen Lampertheim und ihre polnische Partnerstadt Swidnica. Angesichts des Krieges in der Ukraine rücken beide Städte aber noch enger zusammen. Und so setzte sich Bürgermeister Gottfried Störmer am vergangenen Samstag ins Auto, um Hilfsgüter und einen Spendenscheck über 11.750 Euro in die Stadt im Südwesten Polens zu bringen.
„Bereits zu Beginn des Ukrainekrieges hatte ich Kontakt zu meiner Amtskollegin Teresa Mazurek in Swidnica. Es war bekannt, dass Polen viele Flüchtlinge aufnimmt“, erklärt Störmer. Etwa drei Wochen später hatte Mazurek die Partnerstädte angeschrieben und über die Lage infomiert. Demnach sind rund 160 Menschen in öffentlichen Unterbringungen und rund 500 Personen in privater Unterkunft zu versorgen. Swidnicas Jugendherberge und das Hofgut Kreisau wurden für die Unterbringung herangezogen. „Da die Geflüchteten nur das dabei haben was sie am Körper trugen, müssen sie entsprechend versorgt werden“, so der Rathauschef. Das würde laut Störmer zwar klappen, da die polnische Bevölkerung viele Dinge des täglichen Bedarfs spendet und auch Kleidung zur Verfügung stellt. Dennoch hilft in der derzeitigen Situation vor allem finanzielle Unterstützung.

Daraufhin hatte der Verwaltungschef viele Kräfte in Lampertheim zur Unterstützung der Partnerstadt mobilisiert. „Eine Nachfrage bei den „Helping Hands“ ergab, dass benötigte Hilfsgüter zur Verfügung gestellt werden können“, so Störmer. „Außerdem haben viele Akteure dazu beigetragen, dass ein Spendenbetrag aus Lampertheim nach Swidnica überwiesen werden konnte, der bei 11.750 Euro lag. Ein besonderer Dank gilt hier der Bürgerstiftung Lampertheim, dem Rotary Club Lampertheim, der Sparkasse Rheinhessen und der Volksbank Darmstadt-Südhessen, ENERGIERIED, der Karroserie & Lackierzentrum Galvagno GmbH, dem Magistrat der Stadt Lampertheim, der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Lampertheim, der Fraktion der Bündnis 90/Die Grünen sowie privaten Spendern.“ Nach Aussage des Rathauschefs freute sich seine Amtskollegin Mazurek riesig über diese Unterstützung und zitierte das Sprichwort: „Wahre Freundschaft erkennt man in der Not.“

Die gelieferten Hilfsgüter konnten sofort an die Flüchtlinge verteilt werden und mit der Geldspende werden konkrete Hilfsmaßnahmen umgesetzt. Beispielswiese haben die Flüchtlinge zunächst einmal Hausschuhe erhalten, damit sie nicht auf Socken oder mit den Straßenschuhen in den Unterkünften herumlaufen müssen. Für die Schulkinder wurden Ranzen organisiert, es mussten Waschmaschinen, Trockner und ähnliche Geräte beschafft werden, weil diese Ausstattung in der erforderlichen Zahl fehlte.

Während der zweitägigen Dienstreise ließ sich Bürgermeister Störmer von seiner Amtskollegin über die Verwaltungsabläufe informieren. Aufnahmemodalitäten, Versorgungssicherstellung, Betreuung der Flüchtlinge, Platzierung der Kinder in der Schule bzw. in Kindergärten, etc. waren Inhalte der Gespräche. Beim Besuch in der Jugendherberg, in der rund 60 Personen, überwiegend Kinder untergebracht sind, erhielt der Lampertheimer Verwaltungschef einen Korb mit ukrainischen Spezialitäten, welche die Frauen selbst gebacken hatten. Beim Gespräch mit den Gästen – in Polen spricht man nicht von Flüchtlingen, sondern von Gästen - wurde deutlich, dass sie zwar froh sind, ruhig und sicher untergekommen zu sein. Dennoch seien sie unglücklich über die aktuelle Situation in der Heimat, haben kaum Informationen von ihren Männern, die in der Ukraine für ihre Freiheit kämpfen und berichten oft mit tränenerstickter Stimme, dass sie nicht wissen, wie es weitergehen soll.

Der Rathauschef richtete das Wort an die Bewohner der Jugendherberge und wünschte ihnen, dass der Krieg schnell vorbeigeht, damit die Menschen wieder nach Hause zurückkehren können. Gegenüber Teresa Mazurek erneuerte er die Freundschaft der Städte nicht nur auf dem Papier, sondern mit Rat und Tat: „Das ist Europa, wie ich es mir vorstelle. Das Europa der Menschen, nicht der Regierungen.“

 

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