23.05.2019
Sie sind von weitem sichtbar: wie von Geisterhand verhüllte Sträucher, kunstvoll mit einem grau weißen Schleier überzogen. Bei näherem Hinsehen wird klar, dass es sich nicht um das Werk eines Verhüllungskünstlers handelt, sondern es um eine Vielzahl von Raupen die hier ihren Hunger stillen.
Genauer gesagt handelt es sich um die Gespinnstmotten, deren Raupen ganze Baumgruppen mit ihren silbrigen Fäden überziehen können. Sie treten im April und Mai oft massenhaft auf, so dass mancher besorgter Beobachter beim Anblick der Invasion oft Angst um seine eigene Gesundheit oder das Überleben seiner Gartenpflanzen hat.
Diese Sorge ist aber unbegründet, die Raupen sind absolut harmlos für den Menschen und stellen als Nahrungsquelle einen wichtigen Bestandteil im Futterkreislauf der Natur dar. Einheimische Vögel, die zu dieser Zeit brüten, finden zur Schlupfzeit der Raupen einen reich gedeckten Tisch für sich und ihre Nachkommen vor.
Die Raupen sind sehr wirtstreu und befallen fast ausschließlich in Ortsrandlagen Feldgehölze wie
z.B. Apfel-,Weiß- und Rotdorn, Schlehen und Pfaffenhütchen. Diese Pflanzen erholen sich nach dem Verschwinden der Raupen im Mai durch den sogenannten Johannisaustrieb im Juni wieder komplett.
Eine chemische Bekämpfung wäre auf Grund der Gefährdung anderer Lebewesen und derer Futtertiere nicht sinnvoll, denn durch ihr Gepsinnst sind die Tiere vor chemischen Stoffen von Außen geschützt und können durch Gift nicht erreicht werden.
Möglich wäre ein frühzeitiges Absammeln einzelner Tiere oder die Stärkung natürlicher Feinde, etwa durch das Aufhängen von Nistkästen für Vögel.
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